Der Architekt und Bauhistoriker Vittorio Magnago Lampugnani hat mit seinem Buch «Gegen Wegwerfarchitektur» ein Plädoyer gegen die «kapitalistische Wegwerfideologie» der Baubranche geschrieben. Im Gespräch mit Sergio Scagliola erläutert er, was wir aufgeben müssen, weshalb die zeitgenössische Zertifikationskultur überwiegend eine Alibiübung ist und wieso Verdichtung nicht unbedingt schlecht sein muss.
Die unabhängige linke Zürcher Zeitung
Schlagwort im gespräch
«Ich bin beeindruckt, wie reflektiert die jungen Frauen sind»
«Genauso, nur anders» heisst das Buch von Andrea Arežina und Salome Müller. Die beiden Autorinnen haben 19 Mädchen und junge Frauen getroffen und ihnen beim Erwachsenwerden zugehört. Im Gespräch mit Simon Jacoby erzählt Andrea Arežina über das Tabuthema weibliche Sexualität, Belästigungen und das neue Selbstvertrauen von jungen Frauen.
«Journalismus hat sich noch nie selbst finanziert»
Die Medienbranche in der Schweiz steht unter Druck. Zwei grosse Verlagshäuser kündigten Massenentlassungen an und nun plant der Bundesrat, dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRG) die Gelder zu kürzen. Dem Schweizer Mediensystem fehlt die Vision, sagt der Medienwissenschaftler Daniel Vogler im Gespräch mit Noëmi Laux. Eine Bestandesaufnahme.
«Wir haben regelmässig 12-Jährige mit Essstörungen in Behandlung»
Jugendliche mit psychischen Problemen sollen in Zürich innert vier Wochen einen Therapieplatz bekommen. Dafür brauche es massiv mehr Unterstützung in der Ausbildung von Fachpersonal, sagt Dagmar Pauli von der psychiatrischen Universitätsklinik Zürich im Gespräch mit Noëmi Laux. Die Verantwortung dürfe jetzt nicht auf die Kliniken abgewälzt werden.
«Die Mieten haben wenig mit den realen Baukosten zu tun»
Dass nachhaltiges Bauen ohne Verdrängung in Zürich möglich wäre, davon ist Architekturprofessor Stefan Kurath überzeugt. Im Gespräch mit Lara Blatter nimmt er Architekt:innen in die Mangel: Sie müssten politischer werden. Denn die Architektur könnte alles, auch die Wohnungskrise lösen.
Wien als Vorbild: Das kann Zürich von Österreichs Hauptstadt lernen
Wien gilt seit Jahren als eine der lebenswertesten Städte Europas. Nicht zuletzt, weil es in der Hauptstadt Österreichs so viel gemeinnützige Bauten gibt wie sonst nirgendwo. Warum alle von mehr geförderten Wohnungen profitieren und was Zürich von Wien lernen kann, erklärt der Soziologe Gerald Kössl im Gespräch mit Noëmi Laux.
«Plötzlich muss man sich fragen, ob man das Recht auf ein Leben in der Stadt verdient hat»
Die Stadt Zürich soll in den nächsten Jahren um 80 000 Einwohner:innen wachsen. So wollen es die Pläne der Behörden. Wo sollen diese Menschen wohnen? Und was bedeutet diese Verdichtung für die Stadtbevölkerung? Die Anthropologin Sabrina Stallone im Gespräch mit Simon Jacoby.
Wie der Konsum von Huhn die Umwelt beeinflusst
In einer Zeit, in der die Nachhaltigkeit unserer Ernährung zunehmend in den Fokus rückt, kommt man nicht um die Frage herum, ob und wie der Verzehr von Hühnerfleisch mit sozialen und ökologischen Grundsätzen vereinbar ist. Warum ein gänzlicher Verzicht nicht die Lösung sein muss, diskutiert Simon Jacoby im Gespräch mit der Kochbuchautorin Anna Pearson.
«Die Prostitution abzuschaffen, wäre wünschenswert, aber illusorisch»
Die Frauenzentrale Zürich fordert ein Sexkaufverbot, um die Situation für Prostituierte zu verbessern. Bringt das was? Olivia Frei von der Frauenzentrale und Nathalie Schmidhauser von Procore, einem Netzwerk für Sexarbeitende, diskutieren im Gespräch mit Lara Blatter über günstigen Sex, Vorurteile und Konsens in der Sexarbeit.
«Wenn wir heute mit Repression reagieren, zeigt das, dass wir nichts gelernt haben»
Die Bäckeranlage in Zürich steht seit einem Monat im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit. Die Rede ist von Zuständen, die der offenen Drogenszene der 1990er-Jahre gleichen sollen. Doch ist die Situation wirklich derart angespannt? Und was muss passieren, damit das System nicht gänzlich zusammenbricht? Thilo Beck, Chefpsychiater der Arud, einer der führenden suchtmedizinischen Institutionen, ordnet ein.