Die Stadt Zürich pflegt einen toleranteren Umgang mit Besetzern als Bern oder Basel. Während sich bürgerliche Kreise in Zürich eine striktere Umsetzung der Gesetze wünschen, gibt es in Bern und Basel immer wieder Vorstösse für eine Angleichung an das Zürcher Modell.
Die unabhängige linke Zürcher Zeitung
Oktober, 2018
Kahlschlagcharakter
Kahlschlag, der, Subst., mask. (ich würd’ sogar meinen: extrem mask.) «bezeichnet in der Forstwirtschaft eine Fläche, auf der alle aufstockenden Bäume planmässig in einem oder wenigen einander in kurzen Intervallen folgenden Hieben entnommen wurden.» Sagt Wikipedia. Na also. Halb so schlimm.
Sehnsucht nach starken Männern
In Führungsseminaren wird längst etwas anderes gepredigt. Partizipative Kultur, Dialog, auf Augenhöhe sein mit den Mitarbeitenden, Fähigkeit zur Selbstkritik. Schön formulierte es der dm-Gründer Götz Werner: «Führung ist heute nur noch legitim, wenn sie die Selbstführung der anvertrauten Mitmenschen zum Ziel hat.»
Das Horn ist mehr als ‹nice to have›
Martin Ott war langjähriger Biobauer, kurze Zeit Lehrer, Liedermacher, Buchautor; er sass von 1987 bis 1998 für die Grünen im Zürcher Kantonsrat und ist als «Kuhflüsterer» bekannt. Heute leitet er eine landwirtschaftliche Schule für biologisch-dynamische Landwirtschaft in Rheinau. Weshalb es am 25. November ein Ja zur Hornkuh-Initiative braucht, erklärt Martin Ott im Gespräch mit Nicole Soland.
Cartoon der Woche
«Was im Moment ein Elend ist, kann sich später zum Guten wenden»
Ich treffe Hans Städeli im Café Lang am Limmatplatz. «Mit 88 kann man auf die Welt zurückschauen» sagt er, und erklärt mir, wie Zürich in seiner Kindheit ausgesehen hat.
«Ich liebe Kompetenz»
Miro Maurer hält der Wohlfühlschutzbehauptung, Donald Trump wäre unberechenbar, eine grandiose fünfviertelstündige Widerrede und appelliert
an alle IdealistInnen, sich endlich der Realität zu stellen.
Urteil klärt Bankgeheimnis für Whistleblower Elmer
Die Strafkammer des Bundesgerichts beschloss am 10. Oktober nach einer öffentlichen Urteilsberatung von 150 Minuten (ohne Parteivorträge) mit 3:2 Stimmen ein wegweisendes Urteil in der «causa Rudolf Elmer/ Bankgeheimnisverletzung etc.».
Lebensgefühl
Der Epilog von Ethan Hawkes Hommage an Blaze Foley bringt das Lebensgefühl, das zuvor in kunstvollen zwei Stunden Film zelebriert wurde, auf den Punkt: Der Friedhofsgärtner verbietet Foleys Lebensliebe Sybil Rosen (Alia Shawkat) das Pflanzen eines Bäumchens und endet mit den Worten: «Sorry, wenn sie Kummer haben. Aber den haben wir alle.» Blaze Foley…
Auf die Täter zeigen statt auf die Opfer
Am 30. Oktober lädt die «Medica Mondiale Foundation Switzerland» zu einem Abend mit der Fachärztin Monika Hauser, die vor 25 Jahren die Frauenrechtsorganisation «medica mondiale» gegründet hat (siehe Kasten). Über ihre Arbeit an der Seite von Frauen, die Vergewaltigung, Folter und anderer Formen sexualisierter Gewalt erlebt haben, gibt Monika Hauser im Gespräch mit Nicole Soland Auskunft.