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Das grosse Vergessen

Vor etwas über einem Jahr, am Abend des 19. März wurde das Ende der Credit Suisse bekannt gegeben. Die Ereignisse rüttelten die Öffentlichkeit auf, viel Kritik wurde geäussert. Das Management der CS sei katastrophal gewesen, die Gier der Banker:innen zu gross, die Aufsicht zu schwach. Soweit herrschte Einigkeit, bei den Rezepten sah es denn schon etwas anders aus.

CS-Immobilien der Spekulation entreissen

109 Milliarden Franken Garantien für die Rettung der Credit Suisse ohne Gegenleistung? So nicht, findet das Bündnis «CS-Immobilien enteignen» und fordert in einer Petition die Vergesellschaftung der Liegenschaften der CS-Immobilienfonds. Bis Ende Mai wird gesammelt. Wunschziel: 22 672 Unterschriften – so viele, wie die CS-Fonds Wohnungen besitzen.

Ist untergehen besser als retten?

«Wenn Firmen ihre Kunden enttäuschen, wenn ihre Manager sich unverantwortlich verhalten, müssen sie vom Markt verschwinden können. Mitarbeitende und Kapital werden dann frei und können andernorts Wohlstand schaffen.» Schöner als Christoph Eisenring in der NZZ vom 15. April kann man den Wunsch nach einer problemlosen Auflösung auch von systemrelevanten Banken und anderen Firmen kaum formulieren.

CS-Übernahme: Fragen über Fragen

«Ein Zombie ist weg, doch ein Monster entsteht.» So kommentierte Christoph Eisenring in der NZZ die Übernahme der CS durch die UBS. Der Deal scheint vorteilhaft für die UBS: Sie bezahlt für die Credit Suisse lediglich drei Milliarden Franken. Die Schweizerische Nationalbank SNB gewährt weitere 100 Milliarden an Liquiditätshilfe. Und der Bund sichert das Risiko eines Totalverlusts ab: Wenn alle Stricke reissen, muss die UBS die ersten fünf Milliarden tragen, der Bund übernimmt die nächsten neun Milliarden. Zusätzlich gibt der Bund via SNB weitere 100 Milliarden an zusätzlicher Liquiditätshilfe, falls die bisher gesprochenen Hilfen der SNB nicht ausreichen würden. Der Bund würde also im Extremfall mit 109 Milliarden Franken belastet.