Im Winter ist Wind Trumpf

Die Axpo setzt schon seit längerem auf die Sonne. Doch wie hat sie‘s mit dem Wind? Darüber war an einem Hintergrundgespräch mehr zu erfahren.

An der Windenergie scheiden sich hierzulande die Geister: Es gibt Fans dieser erneuerbaren Energie, aber auch erbitterte Gegner:innen. Doch wo stehen wir in der Schweiz diesbezüglich? Zum Potenzial und den technologischen Entwicklungen der Windenergie gab es am Mittwoch an einem Hintergrundgespräch der Axpo ebenso Informationen wie zu den politischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen. Und natürlich stellte die Axpo auch ihre eigenen Wind-Pläne vor.

Windland Schweiz?

Was die Produktion erneuerbarer Energie in der Schweiz betrifft, ist der Fall klar: Wind, Photovoltaik und Wasserkraft ergänzen sich ideal. Während die Photovoltaik naturgemäss im Frühling und Sommer am meisten Strom liefert, fällt im Winter mehr Windenergie an. Wie schon an Medienkonferenzen der kantonalen Baudirektion zu erfahren war (P.S. berichtete), ist man auch bei der Axpo überzeugt, dass das Binnenland Schweiz durchaus ein Windland ist. Das theoretische Potenzial der Windenergie beträgt laut Bundesamt für Energie (BFE) fast 30 Terawattstunden, was auch mit den technologischen Fortschritten auf diesem Gebiet zu tun hat: Während früher Windstärken von 7 Metern pro Sekunde (m/s) nötig waren, liefern moderne Windturbinen bereits bei 5m/s zuverlässig Strom.

Allerdings ist das Potenzial nicht in allen Kantonen gleich gross, und umgekehrt gibt es windtechnisch gut geeignete Gebiete, die sich beispielsweise in geschützten Landschaften befinden und deshalb tabu sind. Und auch was den politischen Prozess und namentlich die Aufnahme von Windpotenzialgebieten in die Richtpläne betrifft, sind nicht alle Kantone gleich weit. Der Kanton Zürich steht diesbezüglich zwar grundsätzlich gut da, dennoch verzögert sich der Prozess auch hier (siehe P.S. vom 8. Dezember 2023). Auf nationaler Ebene stehen der Windexpress, der Mantelerlass und die Beschleunigungsvorlage im Fokus (siehe P.S. vom 22. Dezember 2023).

Beschleunigen und zubauen

Axpo befürwortet insgesamt die Beschleunigung bereits laufender Verfahren für Windenergieanlagen, die laut Suisse Eole dereinst total zwei Terawattstunden Strom liefern sollen. Das Unternehmen möchte auch neue Flächen und Gebiete für die Windenergienutzung akquirieren sowie von der Bevölkerung, Gemeinden oder Unternehmen initiierte Windenergieanlagen bauen und betreiben. 

Ein bisschen Werbung musste auch noch sein: Die Axpo kann von der Planung und der Projektierung über den Bau und den Betrieb bis zur Vermarktung von Windkraftanlagen alles liefern. Sie verfügt nach eigenen Angaben über den grössten Produktionspark für erneuerbare Energien in der Schweiz sowie über das grösste überregionale Verteilnetz der Schweiz. Sie beschäftigt zudem 150 Mitarbeiter:innen im Sektor Windenergie – wovon derzeit vier in der Schweiz tätig sind. Windenergie gehöre zur neuen Energielandschaft der Schweiz, ist man bei der Axpo überzeugt.

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