Schritt um Schritt zur lücken­losen Versorgung im Alter

Seit dem 1. Mai ist er im Amt, Danijel Kljajic, der neue Leiter Alter und Pflege. An einer Medien­orientierung zog er eine erste Bilanz und erläutert kurz- und mittelfristige strategische Ziele. Ziel ist es, dass ältere Personen so lange wie möglich im eigenen Zuhause leben können. Zudem informierte er zusammen mit Stadtrat Nicolas Galladé über die Massnahmen zur Umsetzung der Pflegeinitiative in Winterthur. Entscheidend für deren Wirkung wird die Budgetberatung im Stadtparlament sein.

Neben neuen Alterswohnungen und einer ausgebauten Beratung für ältere Personen bildet die Umsetzung der Pflegeinitiative einen der Schwerpunkte des Bereichs im kommenden Jahr. Diese wurde vor rund zwei Jahren in Winterthur mit beinahe 70 Prozent gutgeheissen. Nun sind im kommenden Jahr verschiedene Massnahmen geplant, um diesen Auftrag der Stimmberechtigten auch in Winterthur umzusetzen. Gemäss Danijel Kljajic werden vor allem die Einstiegslöhne erhöht und mit einem neuen Pool von Pflegefachpersonen, welche auf Abruf kurzfristig für Einsätze zur Verfügung stehen, sollen die Arbeitsbedingungen gestärkt werden. Knapp zwei Millionen sollen in diese Massnahmen investiert werden – sofern das Stadtparlament dem entsprechenden Antrag im Budget zustimmt.

Mehr «Gesundheitsberatung daheim»

Erfolgreich etabliert wurde in den vergangenen Jahren die «Gesundheitsberatung daheim». Diese soll nun ausgebaut, das Pensum von bisher 40 auf 80 Prozent erhöht werden. Auch dies ein Entscheid, der von der Budgetberatung abhängig ist. Mit diesem Angebot trägt die Stadt dazu bei, dass ältere Menschen länger in den eigenen vier Wänden bleiben können – und somit können dadurch wieder Kosten eingespart werden. «Wir reagieren damit auch auf einen Trend, dass die Menschen später in ein Heim wechseln und wollen dies noch unterstützen.» Das Angebot wurde erst 2020 gestartet. 2022 wurden bereits über 300 Personen unterstützt.

Günstige Alterswohnungen mit Serviceangebot

Um eine durchgehende «Versorgungskette» zu gewährleisten, wird die Stadt Winterthur im kommenden Jahr auch rund 30 neue Alterswohnungen mit Serviceangebot beim Alterszentrum Brühlgut eröffnen. Mehrheitlich handelt es sich um Einzimmerwohnungen mit einem angepassten Serviceangebot. Die Kosten sollen auch für tiefe Einkommen mit Ergänzungsleistungen finanzier- und tragbar sein. Die Mietpreise werden bei Vermietungsstart im Januar 2024 kommuniziert. Voraussichtlich werden sie sich im Bereich von 1300 Franken bewegen.  «Die Stadt schafft mit diesen Wohnungen ein neues Angebot. Bisher sind solche Wohnungen in Winterthur nur in mittleren bis hohen Preissegmenten verfügbar», hält Stadtrat Nicolas Galladé dazu fest.

Geschützte Wohngruppe

Bereits seit letztem Jahr gibt es in Winterthur auch eine geschützte Wohngruppe für ältere Menschen mit einer psychiatrischen Diagnose, zum Beispiel Depressionen, Schizophrenie, Angst oder Persönlichkeitsstörungen. Die interdisziplinäre Betreuung wird in enger Zusammenarbeit mit der «Integrierten Psychiatrie Winterthur» IPW gewährleistet. 

Alle diese Massnahmen sind Teil der Umsetzung des Masterplans Pflegeversorgung, der vom Stadtrat 2021 festgesetzt wurde. Er soll eine lückenlose und bedarfsgerechte Versorgung gewährleisten. Nicolas Galladé dazu: «Ich freue mich, dass mit Herrn  Kljajic einerseits Kontinuität und Stabilität im Bereich gewährleistet wird, wir aber auch Schritt um Schritt unsere im Masterplan Pflegeversorgung festgelegte Strategie weiter umsetzen können.

Dieser Artikel, die Honorare und Löhne unserer MitarbeiterInnen, unsere IT-Infrastruktur, Recherchen und andere Investitionen kosten viel Geld. Unterstützen Sie die Arbeit des P.S mit einem Abo oder einer Spende – bequem via Twint oder Kreditkarte.