Ein Bericht vom Winterthurer Tanzfestival in drei Stücken.
Die unabhängige linke Zürcher Zeitung
Schlagwort Theater
360°-Dilemma
Die dritte Bühnenarbeit über die Tätigkeit als Dolmetscherin für das Staatssekretariat für Migration im Asylbereich von Zarina Tadjibaeva weist eine ungemein gesteigerte Raffiniertheit auf.
«Pietät ist schon verdammt wichtig»
Reflexe altern schlecht, respektive bleiben in ihrer Entwicklung während der Pubertät stehen. Mike Müller lädt zum «Klassentreffen» und zelebriert das allseitige Bemühen, eine bella figura abzugeben. Wider Erwarten gereicht dies häufig nicht zum eigenen Vorteil.
Tanzende Schulterblätter
Zum seinem 25. Jubiläum schenkt sich das Tanztheater Dritter Frühling für Personen ab 65 Jahren eine dreigeteilte Auseinandersetzung mit Igor Strawinskys «Le Sacre du Printemps». Entgegen der Uraufführung verbleiben die tumultartigen Szenen hier allein auf die Bühne beschränkt.
Überlagerung
«Richtig» ist als Begriff im Kriegskontext zu dehnbar für einen verlässlichen Kompass.
Zielstrebige Zumutung
Die sieben Choreograph:innen, die Eric Gauthier eingeladen hat, je eine der sieben Todsünden in Tanz umzumünzen, streichen samt und sonders den brutalen Ernst daran hervor.
Kompetenzzentren, Leuchttürme, Kinder, Teilhabe, Inklusion
Der grosse Hoselupf bleibt aus. Das Auswahlprozedere der unter dem Aspekt einer Gesamtschau initiierten Änderung der Subventionierung hin zur sogenannten Konzeptförderung Tanz und Theater ist erstmals abschliessend durchgeführt worden. Die Resultate wurden am Dienstag im Stadthaus vorgestellt.
Zugleich über- & unterkomplex
Den einen, springenden Punkt in der von Sandra Gianfreda angestrebten Auslegeordnung über das Verhältnis des Okzidents zu den diversen Künsten des einst Orient genannten Kulturraums seit 1851 finden zu wollen, ist nicht zielführend. In «Re-Orientations» stehen weniger die einzelnen Werke im Mittelpunkt als die akademisch-kunsthistorische Einordnung einer langjährigen europäischen Betrachtungsweise.
Lebensresumé
Zwiegespräch zwischen einem Lebenden und dessen totem Bruder stellt die Sinnfrage.
Überleben
Die fantastisch poetischen Möglichkeiten von Pantomime sind hier zweitrangig.