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Eine andere Welt ist möglich – aber wie?

Zur Zeit toben 22 Kriege auf der Welt. Wohl kein Mensch wünscht sich, im Krieg zu leben, kaum ein Mensch erträgt es, Ungerechtigkeit zu erleiden. Wenn ein Krieg so nahe liegt wie der russische Krieg in der Ukraine, dann fordern dieser Krieg «vor der Haustür» und die mit ihm verknüpften Gerechtigkeitsfragen unser Denken und unsere Haltung heraus, wir kommen nicht darum, nach Positionen zu suchen. Ein Essay, das Menschen vorstellt, die nicht nur denken, sondern auch handeln.

Der Ukraine-Krieg und die Folgen für die Linke

Mehr als ein Jahr ist es nun her, dass das Regime von Russlands Präsident Putin den Krieg in der Ukraine mit einer Grossoffensive ausgeweitet hat. Wie soll die Linke mit diesem Krieg umgehen? Für mich sind zwei Fragen entscheidend: Erstens, was sagen die Direktbetroffenen, und zweitens, welchen ‹Charakter› hat der Krieg? 

Pragmatisches Kalkül und Hoffnung auf gute Nachrichten

Seit einem Jahr fährt Sasha Volkov Pick-Ups voller PC-Bildschirme nach Kiew und unterstützt geflüchtete UkrainerInnen in der Schweiz. Im Gespräch mit Tim Haag schildert der schweizerisch-ukrainische Doppelbürger die Situation der Kriegsflüchtlinge, die Stimmungslage derjenigen, die in der Ukraine blieben und die Rolle, die die Schweiz für das Schicksal dieser Gruppen spielt.

Dilemma

«Es gibt keine Lösung, bei der man nicht schuldig wird», das sagte Gerhard Feige, der katholische Bischof von Magdeburg zur Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine. Er bringt damit das ethische Dilemma auf den Punkt. Und dieses Dilemma gilt auch für die Schweiz.

Etwas mehr Gelassenheit

Der Überfall Russlands auf die Ukraine rief nach grossen Worten und verführt zu mitunter durchsichtigen Manövern, wie etwa die Erklärung der Grünliberalen am letzten Montag im Kantonsrat, in der sie den Regierungsrat aufforderten, ihr Parteiprogramm zur Verhinderung eines Energienotstandes haargenau sofort umzusetzen. Ein Teil der Grünen möchte autofreie Sonntage zur Behebung der gleichen Krise. Nichts gegen autofreie Sonntage, aber dazu braucht es den Krieg in der Ukraine wahrlich nicht.

Stell dir vor, es ist Krieg

Es muss wohl im Gymi gewesen sein, wo mir Paul Celans Frage, ob man nach Auschwitz noch Gedichte schreiben könne, erstmals begegnet ist. Und Brechts Gedicht an die Nachgeborenen mit der Frage, «Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch über Bäume fast ein Verbrechen ist», was dasselbe meint. Ich verstand, was das bedeutet, aber ich begriff es nicht. Selbstverständlich nicht. Zwei Jahrzehnte später gab mir die Realität Nachhilfe.

Selbstinszenierung in Kriegszeiten

Andrej Markovic ist Historiker mit Schwerpunkt in osteuropäischer Geschichte und in der Fachkommission Frieden und Sicherheit der SP Schweiz aktiv. Im Gespräch mit Sergio Scagliola ordnet er die politische Kommunikation der involvierten Parteien zeitgeschichtlich ein und versucht, deren ideologische Selbstinszenierung und die westliche Rezeption zu kontextualisieren. 

Irrtum

Ein längerer Aufenthalt und Sprachkenntnisse machen niemanden zu Ortsansässigen.

Keine Kleinigkeiten

Ich muss zugeben, dass ich relativ lange die Nachrichten rund um die Ukraine mehrheitlich verdrängt habe. Vielleicht aus einem Gefühl heraus, dass nach zwei Jahren Pandemie die Sehnsucht nach Normalität gewachsen ist. Nach einem Aufatmen. Nach der Beschäftigung mit kleineren Problemen, persönlich und politisch. Nach der Ansprache des russischen Präsidenten Wladimir Putin vom Montag war aber klar, dass diese Sehnsucht sich wohl kaum erfüllen wird.