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Kranke Häuser

Sorry, wenn ich nochmals damit anfange, aber nachdem es nun sogar Mitte-Präsident Pfister öffentlich und laut gesagt hat, wollen wir es gerne glauben: Das Gesundheitswesen ist kein Markt, und damit hat auch der Wettbewerb – man kann auch Wettrüsten sagen – dort nichts zu suchen.

The Real Life

In den letzten Monaten, in denen mich ein Bandscheibenvorfall wortwörtlich niedergestreckt hatte, habe ich viel gelernt. Zum Beispiel, dass mich ein Buch bei starken Schmerzen nicht ablenken kann, das Internet hingegen schon.

Return on Investment

Viel Aufregung vor und während der Abstimmung über den 13., und immer noch viel nachher. Die Verlierer:innen üben sich mit Fleiss darin, Steine in den Weg der finanziellen Umsetzung zu legen. Fragt sich, woher die Trotzhaltung kommt.

Rebell:innen

Welch eine Saison für den Schweizer Skirennsport! Am vergangenen Wochenende sicherte sich Lara Gut-Behrami den Gesamt- und den Riesenslalom-Weltcup, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass dieses Wochenende noch der Sieg in der Abfahrts- und der Super-G-Wertung dazu kommen. Marco Odermatt hat den Gesamtweltcup schon seit Ende Februar in der Tasche – bereits zum dritten Mal in Folge; gleich hinter ihm folgt auf Platz zwei Loïc Meillard. Wie Gut-Behrami gewinnt auch Odermatt zusätzlich den Riesenslalom-Weltcup und führt in Abfahrt und Super-G. Erinnerungen werden wach an die grossen Zeiten, an Bernhard Russi, Vreni Schneider, Maria Walliser, Pirmin Zurbriggen!

Geschätztes A-Bulletin,

mit Bestürzung habe ich in deiner Nr. 912 in der Rubrik Büchertipp deine Lobhudelei auf Michèle Binswangers Rachefeldzug in Buchform gegen ­Jolanda Spiess-Hegglin gelesen.

He, Sie! Ritter!

Na? Qualmen die Traktorpneus? Ist das Güllefass gefüllt? Wir sehen Sie derart tuuch im Bundeshaus herumstehen und mit allen Kräften versuchen, Ihre Chaot:innen vom «unsympathischen» Demonstrieren abzuhalten, dass wir fast schon Mitleid bekommen. Fast.

Mietenklau

In den letzten 18 Jahren haben die Mieter:innen in der Schweiz insgesamt 100 Milliarden (!) Franken zuviel Mietzins bezahlt, im vergangenen Jahr allein 10,6 Milliarden, das entspricht einem Viertel des gesamten Mietzinsvolumens.

Über Befindlichkeiten

Menschen werden bei ihren Entscheidungen eher von ihrer Befindlichkeit und von Emotionen geprägt als vom Verstand. Gekauft. Wissen wir längst. Aber im Moment übertreibt man es ein bisschen damit.

Wie es wäre

Nur langsam, ganz langsam beruhigte ich mich. Dann gingen die Sirenen los. 

Safe Space

Kürzlich besuchte ich ein Konzert in einem sehr kleinen Club in einer grösseren Schweizer Stadt. Ein rundum sympathischer Anlass. Der Eintritt war gratis (es wurde eine Kollekte gesammelt), und statt eines Türstehers stand am Eingang eine junge Frau, die mir das Awareness-Konzept des Lokals erklärte: Alle sollen sich so benehmen, dass sich die anderen wohlfühlen; wer sich durch das Verhalten einer anderen Person bedrängt oder belästigt fühlt, kann sich an die Leute an der Bar oder an der Tür wenden, die dann eingreifen.