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Verfassung, Patriotismus und Demokratie

Am 12. September 1848 entschied die Tagsatzung der Eidgenossenschaft das Inkrafttreten der neuen Bundesverfassung. Dieser Tag jährt sich nächste Woche zum 175. Mal. Vor einiger Zeit gab es eine Gruppe von Sozialdemokrat:innen und Zugewandten, die den 12. September als neuen Feiertag etablieren wollten. Vor rund zehn Jahren habe ich vor dieser Gruppe eine Rede gehalten. Aus Anlass des Jubiläums habe ich mir sie nochmals angesehen. Nun ist das immer ein wenig eine Sache, wenn man beginnt, sich selber zu zitieren. Aber zuweilen ist es ja auch interessant zu sehen, wie die eigenen Gedanken gealtert haben. Und es ist wie auch sonst im Leben: Teils ganz gut, teils leider nicht.

Überzogene Erwartungen

Vor Kurzem wurde die erste Velovorzugsroute an der Baslerstrasse eröffnet. Auch wenn die Route einige Verbesserungen mit sich bringt, wurde sie gleich zu Beginn kritisiert. Die grünen Streifen seien verwirrend und die Strasse noch nicht vollständig vom Durchgangsverkehr befreit. Nun bin ich noch nie auf der neuen Velovorzugsroute gefahren, kenne aber die Strecke durchaus und habe sie nie als schlimme Velostrecke empfunden, da gibt es weitaus üblere Flecken. Nun ist es natürlich legitim, dass Aktivist:innen statt kleinen Verbesserungen grosse Veränderungen wollen. Und es ist auch nicht ihre Aufgabe, Sachzwänge zu erkennen oder Realpolitik zu betreiben.