P.S. feiert eigentlich seinen 25. Geburtstag. Aber es könnte der letzte sein. Die Produktionskosten sind gestiegen, der Papierpreis, Versand und die Personalkosten ebenso. Mit diesen Problemen sind wir in der Medienbranche nicht alleine, als unabhängige, kleine Lokalzeitung setzen sie uns aber besonders stark unter Druck. Wir brauchen also, lieber Leser, liebe Leserin: Zusätzliche Einnahmen und das heisst Sie. Unser Ziel: Mindestens 150’000 Franken, aber noch lieber 200‘000 Franken und 200 neue Abos. Dazu brauchen wir Sie. Wir brauchen Ihre Spende. Wir brauchen Ihr Abonnement. Die Lage ist düster.
Was ist genau los?
Ich habe das P.S. vor fast zehn Jahren übernommen. Wir haben in dieser Zeit zwei Mal das Erscheinungsbild geändert, die Website erneuert, einen Newsletter konzipiert, einen Social-Media-Auftritt lanciert und unsere IT-Infrastruktur ersetzt. Es gab Neuerung auf der Redaktion, aber ohne, dass unsere Kerngebiete und Kompetenzen geändert haben. Wir stehen für eine ausführliche und sorgfältige Berichterstattung über Politik und Kultur in Stadt und Kanton Zürich.
Ich treffe als Verlegerin und Nationalrätin immer wieder andern Kolleg:innen. Die Lage der Medien hat sich in den letzten 25 Jahren fundamental geändert. Während um die Jahrtausendwende die Grossverlage noch in Geld geschwommen sind und sogar grosszügig in Journalismus investiert haben, mussten linke Medien immer uns Überleben kämpfen. Jetzt aber geht es allen gleich. Die Inserateeinnahmen gehen zurück, die Abozahlen sinken. Der Grund: Inserate wandern auf Plattformen im Internet ab und die Mediennutzungsgewohnheiten haben sich geändert. Ersteres ist für uns nicht so dramatisch, da wir immer die Mehrheit der Einnahmen aus den Abonnenten generiert haben. Das zweite beginnt uns jetzt aber zuzusetzen. Wir haben eine sehr treue Leserschaft, aber sie wird älter. Und jüngere Abonennt:innen zu gewinnen fällt auch uns schwer, zumal es keine automatische Verbindung zu einer Partei mehr gibt. Erschwerend dazu kommt, dass sich die Preise für Papier und Druck stark gestiegen sind, auch unsere Miete ist teurer geworden.
Wir haben – insbesondere im letzten Jahr – einige Investitionen getätigt, von denen uns klar war, dass sie sich allenfalls nicht – oder erst später auszahlen. Die Erneuerung gewisser Computer und Software-Programme war teuer, aber unumgänglich. Aber wir haben gleichzeitig auch in ein neues Erscheinungsbild, eine neue Website. Wir haben – auch um Nicole Soland und Thierry Frochaux zu entlasten, die wohl die am härtesten arbeitenden Journalist:innen auf dem Platz sind – auch zusätzliche redaktionelle Kapazitäten aufgebaut, auch in der Absicht, unser Team etwas zu verjüngen. All diese Investitionen haben zwar das P.S. besser, aber nicht lukrativer gemacht. Wir haben aufgrund der Ausgaben letztes Jahr ein Defizit geschrieben, das wir noch mit Reserven decken konnten. Diese sind jetzt aufgebraucht. In Anbetracht dessen, dass uns dieses Jahr wieder ein Defizit droht und die Aboentwicklung ebenfalls leicht negativ ist, müssen wir eine Spendenaktion machen, um dieses und das nächste Jahr überleben zu können. Ansonsten müssen wir drastische Sparmassnahmen ergreifen: Personal, Umfang und Erscheinungsrhytmus anpassen. Das würde uns aber voraussichtlich in eine Negativspirale schicken, aus der wir nicht attraktiver werden. Wir bitten Sie daher, liebe Leserin, lieber Leser, uns mit einer Spende zu helfen, wenn Sie dies vermögen. Und dann wären wir auch froh, wenn Sie uns weiterempfehlen könnten. Nur mit neuen Abonennt:innen können wir längerfristig – oder wenigstens bis zum nächsten Jubiläumsspendenaufruf überleben.
Ich bin nach wie vor fest davon überzeugt, dass es die linke, unabhängige Stimme in Zürich weiterhin braucht. Gerade in einer Zeit, in der in der NZZ jede Woche drei Philippika über Gender-Wahn und die schlimme rotgrüne Stadt Zürich erscheinen und die Berichterstattung über Lokalpolitik und das Ratsgeschehen in der NZZ und im Tages-Anzeiger sich auf Anekdotisches beschränkt. Es braucht hier die kritische Perspektive mit einer klar verorteten und deklarierten Haltung. Die linke Presse ist zentral dafür, dass sich die Medienlandschaft nicht noch weiter nach rechts verschiebt. Ohne uns – oder die WOZ oder le Courrier, die Schaffhauser AZ oder Tsüri oder andere kleine MitstreiterInnen – gibt es nur noch mehr Einheitsbrei oder Anbiederung gegen rechts.
Ein verbreitetes aber falsches Vorurteil meint, dass wir die Zeitung der SP sind. Einige SP-Mitglieder sind überzeugt, dass das P.S. im Mitgliederbeitrag enthalten ist und beschweren sich dann, wenn sie eine Rechnung erhalten. P.S. ist aber seit der Gründung finanziell und redaktionell unabhängig von SP, Grünen und AL – auch wenn es ihnen – im Rahmen der Roten und Grünen Gedanken und «Meh Biss» eine regelmässige Plattform bietet. Ganz im Gegensatz zu der SVP – deren Mitglieder statutarisch verpflichtet sind, den «Zürcher Boten» zu abonnieren. Wäre das beim P.S. ebenso wären unsere finanziellen Probleme hinfällig.
So aber bleiben unsere Probleme seit gut 25 Jahren immer diesselben: Wir sind nicht mehr so jung, brauchen aber immer noch das Geld. Sprich: Wir brauchen Spenden oder noch besser zusätzliche AbonnentInnen und Abonnenten. Würde uns ein substanzieller Teil der politisch engagierten und interessierten Personen im Kanton links der Mitte abonnieren (Bürgerliche sind selbstverständlich ebenfalls willkommen!), dann hätten wir die Garantie, dass wir den nächsten Geburtstag und den übernächsten runden Geburtstag auch noch finanziell überleben könnten.
Wir brauchen also, lieber Leser, liebe Leserin: Zusätzliche Einnahmen und das heisst Sie:Unser Ziel: Mindestens 150’000 Franken, aber noch lieber 200‘000 Franken und 200 neue Abos. Dazu brauchen wir Sie. Wir brauchen Ihre Spende. Wir brauchen Ihr Abonnement. Wenn es ein bitzeli mehr sein darf – dann kann es gerne auch ein Gönner-Abo sein. Oder Sie können P.S. verschenken. Oder in ihrem Umfeld dafür werben. Wir sind für alles dankbar.
Min Li Marti, Verlegerin
Spenden
Nur mit Ihrer Mithilfe kann das P.S. überleben. Spenden Sie für den linken Zürcher Lokaljournalismus, für Berichterstattung über Politik und Kultur und für deren Zukunft. Oder: Verschenken Sie ein Abo – das hilft uns auch.
Spenden können Sie entweder über den QR-Code, via Einzahlungsschein (unten zum Download verfügbar) oder mit PostFinance, Kreditkarte oder TWINT über das ganz untenstehende Formular. Einige von Ihnen hatten technische Schwierigkeiten während der Zahlung. Das Problem sollte gelöst sein – wenn es bei Ihnen noch immer nicht geht, spenden Sie doch bitte via Einzahlungsschein.
QR-Code
Scannen Sie diesen QR-Code in ihrem TWINT-App.
Direktzahlung
Spendenformular
… oder: Sie können auch direkt spenden an P.C –Konto 87-569389-2 (IBAN: CH40 0900 0000 8756 9389 2) mit dem Vermerk «Spende».