Mit Hülsenfrüchten gegen den Klimawandel
Am Leguminosentag im Gemeinschaftsgarten Grünhölzli konnte man sich Ende Mai vom Einsatz und Nutzen dieser Hülsenfrüchte überzeugen lassen, deren Anbau auch der Bund fördert.
Am Leguminosentag im Gemeinschaftsgarten Grünhölzli in Zürich-Altstetten drehte sich bei schönstem Frühsommerwetter alles um die bunte Diversität von Kichererbsen, Bohnen, Lupinen, Linsen und Co. Vom Acker bis zum Teller boten die Verantwortlichen den Hülsenfrüchten eine abwechslungsreiche Plattform. Da die proteinreichen Früchte Abwechslung auf den Speiseplan bringen, könne man sie dem aktuellen Trend folgend vermehrt für eine gesunde und vielfältige Ernährung nutzen, war zu vernehmen. Bisher verwertete man diese Pflanzen vor allem als Tierfutter.
Ernährungsvielfalt erhöhen
Verantwortlich für deren Nischendasein als Nahrungsmittel dürften neben einem geringen Ertragspotenzial wenig Erfahrung und Informationen im Anbau und der Vermarktung, aber auch Produktions- und Marktrisiken sein. Um dem entgegenzuwirken, kamen am Leguminosentag mit Landwirtschaft, Verarbeitung, Vermarktung und Forschung verschiedene Akteure der Branche zusammen. «Deren Austausch ist wichtig, um die Wertschöpfungsketten dieser Kulturen zu erhöhen», sagte Christine Scheiner vom gzpk, einem Verein für Kulturpflanzenentwicklung und Mitorganisator des Anlasses.
Man erfuhr überdies, dass Leguminosen die Umwelt im Kampf gegen den Klimawandel unterstützen können. Die kostenintensive und umweltbelastende Zufuhr von Stickstoffdünger erübrige sich, da diese Pflanzen in ihrem Wurzelwerk den Stickstoff aus der Luft binden und so die Bodenfruchtbarkeit verbessern. Ferner dürfte vermehrter Anbau hierzulande die grossen Importe aus Übersee reduzieren und so die Klimabilanz verbessern. Auch der Bund fördert ab diesem Jahr den Anbau von Körnerleguminosen. Vorab haben sich Forschende der Agroscope mit den Wertschöpfungsketten dieser Kulturen beschäftigt und bestätigen, dass der Anbau solcher Nischenkulturen nicht nur die Anbauvielfalt im Ackerbau erhöht, sondern auch einen Beitrag zu einer grösseren Ernährungsvielfalt leisten kann.
Wer Lust und Musse hatte, konnte neben begleiteten Führungen mit Mitarbeiterinnen des Forschungsinstituts für biologischen Anbau (FIBL) durch den Schau- und Lerngarten schlendern, um mehr über Lupinen, Linsen und Erbsen zu erfahren oder Einblick in die Pflanzenzüchtung zu erhalten. Organisiert hatte den gut besuchten Leguminosentag das Forschungsinstitut für biologischen Anbau (FIBL) mit Sitz in Frick/AG in Zusammenarbeit mit Vereinen, landwirtschaftlichen Betrieben und der Forschungsgruppe Agrarökologische Transitionen der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH).