- Parking Day
Landsgemeinde der Quartiere am internationalen Park(ing) Day
Um gleich mal zu zeigen was sich aus einem Parkplatz machen lässt, wenn er von den Autos befreit ist, wurde die «Wanderbaumallee» von umverkehR – zehn Bäume auf Rädli – mit einem kleinen Umzug vom Hardplatz an die Hohlstrasse überführt und so der Parkplatz neben der Bäckeranlage für drei Tage begrünt. umverkehR hat die Parking (Day)-Aktionen in der ganzen Stadt koordiniert.
An der «Landsgemeinde» beteiligten sich drei Quartiervereine, deren Vertreter:innen sich zusammen mit Urbanist und Altstadtrat Richi Wolff über Qualitätsapekte des öffentlichen Raumes, des Verkehrs, des Grünraumes und des Quartierlebens austauschten und aus dieser Sicht das Projekt «Quartierblöcke» kritisch beurteilten. Das Projekt wurde von Silas Hobi, Geschäftsführer von umverkehR, vorgestellt.
Bescheid an die Regierungen von Stadt und Kanton
Zum Abschluss verabschiedeten die etwa 50 Besucher:innen einstimmig einen «Bescheid» zuhanden Stadt- und Kantonsregierung, ganz nach Landsgemeindeart.
Grundsätzlich beurteilte die Versammlung das Vorhaben, mit «Quartierblöcken» den Durchgangsverkehr aus Wohnquartierzellen vollständig herauszuhalten, positiv. Es soll rasch in allen Quartieren umgesetzt werden, die Verantwortlichen werden zu mutigem Handeln unter Mitwirkung der Bevölkerung aufgefordert. Die Interessen der Bewohner:innen wie des Gewerbes und in ihrer Mobilität eingeschränkten Personen sind einzubeziehen. Um ein Zweiklassen-Wohnsystem von ‹Innerblöckler:innen› und Randbewohner:innen zu vermeiden, braucht es gleichzeitig die flächendeckende Einführung von Tempo 30 in der ganzen Stadt.
Bei der Umsetzung sind mit Blick auf die Biodiversitäts- und Klimakrise möglichst viele Asphaltflächen zu entsiegeln, um so zur Hitzeminderung und zur Vorsorge vor Starkregenereignissen mit Überschwemmungen beizutragen und Platz für Wildtiere zu sichern.
Das Gentrifizierungsrisiko
Aufwertungsmassnahmen bergen immer das Risiko, die Gentrifizierung zu beschleunigen. Behörden sind aufgerufen, mit planerischen Massnahmen, einer vorausschauenden Immobilienstrategie und der Unterstützung gemeinnütziger Wohnbauträger in den als Quartierblöcke vorgesehenen Gebieten steigende Mieten zu verhindern.
An sich selber richtete die Landsgemeinde die Aufforderung, die Zusammenarbeit zwischen Quartiervereinen und Initiativgruppen – auch über die Stadtgrenzen hinaus – zu intensivieren, um voneinander zu lernen und die Umsetzungsprozesse zu beschleunigen. Basisgetragene Projekte sollten von den Behörden unbürokratisch unterstützt und nicht durch komplizierte Bewilligungsverfahren ausgebremst werden.