Ja und nein

Am 10. Juni wird in der Stadt Zürich über die beiden Vorlagen zur Nutzung des Koch-Areals abgestimmt. Das Komitee «Gemeinnützig Wohnen auf dem Zürcher Koch-Areal» erklärt, welche es zur Annahme empfiehlt.

 

 

Leonie Staubli

 

 

Das Komitee «Gemeinnützig Wohnen auf dem Zürcher Koch-Areal» erklärte in seiner Pressekonferenz vom Dienstagmorgen, dass dem Volk gut geraten wäre, am Abstimmungstag den Vorschlag des Stadtrats anzunehmen. Dieser enthält den Bau von 350 preisgünstigen Wohnungen, erschwingliche Gewerbeflächen für eine Vielfalt an KMU und einen Quartierpark, der einerseits dem eher betonlastigen Quartier ein lebendiges Zentrum geben und in dem sich andererseits mit der Einbindung des Zirkus Chnopf und der F + F Schule für Kunst und Design eine öffentlich zugängliche, kreative Bildungsstätte entwickeln kann. Besonders die zahlbaren Wohnungen seien dringend nötig, findet das Komitee. Christian Portmann, Vizepräsident im Regionalverband Zürich der Wohnbaugenossenschaften Schweiz, erklärt, dass «etwa 40 Prozent der Stadtzürcher Haushalte über ein jährliches Haushaltseinkommen von nicht mehr als 90 000 Franken verfügen» und daher «eine tragbare Wohnungsmiete für einen durchschnittlichen Haushalt nicht über brutto 1875 Franken monatlich» liegen dürfe. Von 1700 neuen Wohnungen, die in den letzten fünf Jahren in den Quartieren Alt-stetten und Albisrieden entstanden sind, falle keine einzige in dieses Preissegment. Von solch teuren Wohnungen brauche der Kreis 9 nicht noch mehr, findet Portmann – zumal einige davon heute leer stehen. Die Initiative «Wohnen und Leben auf dem Koch-Areal» der FDP fordert nichtsdestotrotz den Verkauf des städtischen Landes an den Meistbietenden.

 

Das Komitee «Gemeinnützig Wohnen auf dem Zürcher Koch-Areal» ist überzeugt, dass so ein Investor zum Zug käme, der Wohnungen im oberen Preissegment baut, statt sich um gemeinnützigen Wohnraum zu kümmern. Zudem müsste ein privater Investor mit der Planung erneut von vorne beginnen und die Durchführung des Projekts würde sich um einiges verzögern. Weil der Stadtrat entschieden hat, dass im Falle der Annahme beider Vorlagen die Volksinitiative umgesetzt würde, betont das Komitee, dass nicht nur ein «Ja» zum Projekt des Stadtrates, sondern auch ein «Nein» zur Initiative der FDP wichtig ist.

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