- Bezirk Horgen
Durchgangszentrum in Kilchberg öffnet nach Verzögerung
Nach monatelanger Verzögerung öffnet das Durchgangszentrum für Asyl- und Schutzsuchende im ehemaligen See-Spital Kilchberg am kommenden Montag die Türen. Bis zu 160 Menschen finden dort vorübergehend Platz, bevor sie auf die Gemeinden im Kanton Zürich verteilt werden.
Infoveranstaltung stösst auf grosses Interesse
Am Mittwoch informierte das kantonale Sozialamt rund 120 Interessierte über den Nutzen der Unterkunft. Hervorgehoben wurde die gute Infrastruktur des See-Spitals, die nur geringe bauliche Anpassungen erforderte. «Die ersten 40 Bewohner – allesamt Jugendliche – ziehen Anfang März aus der Zürcher Polizeikaserne nach Kilchberg», sagte Solange Würsten, die gemeinsam mit Maryam Lamsallak die Zentrumsleitung übernimmt. In den kommenden Wochen sollen schrittweise weitere Schutzsuchende einziehen, vor allem aus der Ukraine, Afghanistan, Syrien, der Türkei und Eritrea. In der Unterkunft finden anerkannte Flüchtlinge, vorläufig Aufgenommene, Menschen im offenen Asylverfahren sowie Schutzbedürftige ohne Aufenthaltsbewilligung vorübergehend Platz – darunter Familien, Einzelpersonen und Jugendliche.
Mehrere Anwesende äusserten Sicherheitsbedenken, insbesondere hinsichtlich der jungen Männer unter den Bewohnern. Die Zentrumsleitung versicherte jedoch, dass es eine enge Betreuung geben werde. Der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr riet dazu, etwaige Probleme umgehend zu melden. Gleichzeitig betonten einige Wortmeldungen die Bedeutung von Freiwilligenarbeit und Integration.
Betrieb bis Ende 2025
Betrieben wird das Zentrum vom Dienstleistungsunternehmen ORS im Auftrag des kantonalen Sozialamtes. Insgesamt stehen 64 Zimmer mit vier bis acht Betten, Gemeinschafts- und Schulräume, Küchen und sanitäre Anlagen bereit. Ein eigener Bereich ist für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge vorgesehen, die teilweise vor Ort unterrichtet werden.
Ursprünglich war die Eröffnung bereits für Frühling 2024 geplant, verzögerte sich jedoch aufgrund von Einsprachen. Langfristig soll das Gebäude einem neuen Psychiatriezentrum weichen, doch bis Ende 2025 dient es als Zwischenlösung für die Unterbringung von Schutzsuchenden. Mario Fehr betonte, wie wichtig diese Massnahme ist, um die Vorgaben des Bundes zur Verteilung von Geflüchteten im Kanton Zürich zu erfüllen.