Diverser aufgestellt

Das neue Co-Fraktionspräsidium der Grünen im Zürcher Gemeinderat steht bereit: Wie Monika Bätschmann und Selina Walgis ihr Amt anpacken, erklären die beiden im Gespräch mit Nicole Soland.

 

Welche Veränderungen haben Sie als neues Co-Fraktionspräsidium der Grünen vor?

Monika Bätschmann: Markus Kunz hat während vieler Jahre eine super Arbeit geleistet, wir müssen sicher nicht alles neu erfinden. Aber mit zwei Frauen aus zwei verschiedenen Generationen, mit ‹alt› und ‹jung›, ergeben sich auch neue Sichtweisen.

Selina Walgis: Als Frauen sind wir beispielsweise stärker sensibilisiert für Gleichstellungsthemen und werden diesen mehr Raum geben.

 

Wie wird sich das auf die Arbeit in der Fraktion auswirken?

M.B.: Wir stellen sicher nicht alles auf den Kopf, und es geht auch nicht darum, zu behaupten, Frauen seien in der Politik besser. Aber mir gefällt der Spruch einer deutschen Politikerin, die sagte, «Politik ist eine viel zu ernste Sache, um sie allein den Männern zu überlassen». In der kommenden Legislatur stehen wichtige Themen an wie etwa die Umsetzung der Richtpläne, nach der Abstimmung die Umsetzung des Netto-Null-Ziels. Was dazu beschlossen und umgesetzt wird, hat Auswirkungen auf die ganze Bevölkerung. 

S.W.: Wir sind neu auch diverser aufgestellt, mehr junge Menschen stossen zur Fraktion, womit wir künftig noch näher an der Bevölkerung politisieren können.

 

Aber geht damit nicht auch Erfahrung verloren?

M.B.: Wir haben immer noch einen guten Stamm von Fraktionsmitgliedern mit viel Erfahrung, und wir werden das Gotte-/Götti-System, das es bisher schon gab, noch besser pflegen. Im neu gewählten Fraktionsvorstand sind sowohl erfahrene wie auch neue Mitglieder vertreten. 

S.W.: Auch eine gute Zusammenarbeit mit anderen Fraktionen ist uns sehr wichtig, denn die Grüne Fraktion kann grosse ‹Brocken› wie etwa die Netto-Null-Thematik nicht allein bewältigen. Ein grösseres Augenmerk werden wir auf die Kommunikation gegen aussen legen, auch via Social Media: Die Bevölkerung soll wissen, was wir gemacht und erreicht haben.

 

Was packen Sie inhaltlich an?

S.W.: Nebst unseren Themen wie etwa dem Klimaschutz sind uns auch soziale Themen wichtig. Darum sind wir neu mit zwei Mitgliedern statt nur einem in der Sachkommission Sozialdepartement vertreten.

M.B.: Themen wie die Basishilfe, aber auch die Wohnungsnot werden uns sicher beschäftigen.

S.W.: Auch die psychologische Unterstützung, beziehungsweise der Mangel da-ran, wird eines unserer Themen sein.  In der Migrationspolitik werden wir aktiv mitarbeiten: Dieses Thema ist angesichts der geflüchteten Menschen aus der Ukraine aktuell und dürfte uns noch eine zeitlang beschäftigen. Als Lehrerin für Deutsch als Zweitsprache bin ich auch im Schulbereich am Puls des Geschehens.

 

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