Eine Visualisierung des Aufwertungsprojektes: Breitere Trottois, Busspur, Querungszone in der Mitte und Baumallee. Trügerisch sind die wenigen Autos, welche kaum je der Realität entsprechen dürften. (Bild: Stadt Winterthur)

Die ersten Umsetzungen für gute Luft und Stadtklima

Erstmals seit der Annahme der Gegenvorschläge zu den beiden ‹umverkehR›-Initiativen beschliesst der Winterthurer Stadtrat Strassensanierungen, die die Gegenvorschläge berücksichtigen. Im Zentrum steht die Aufwertung der Technikumsstrasse, dem eigentlichen «Verkehrsbypass» auf der südlichen Seite mit täglich rund 20 000 Fahrzeugen eine der meistbefahrenen Strassen auf Stadtgebiet.

Die Verhältnisse an der Technikumsstrasse sind seit Langem für alle Nichtautofahrenden ein Ärgernis. Insbesondere für Velos ist die Strasse entlang der Südseite der Altstadt gefährlich. Und auch der ÖV bleibt oft im Stau stecken. Mit der Umgestaltung und der Aufwertung plant der Stadtrat nun nicht nur einen besseren Verkehrsfluss und sichere Velowege. Zugleich soll auch die Querung aus der Altstadt in die angrenzenden Quartiere verbessert werden. Bereits 2018 wurde ein erstes Vorprojekt präsentiert. Im Frühjahr 2023 wurde ein überarbeitetes Projekt aufgelegt, welches jetzt aufgrund der Einwendungen nochmals überarbeitet und vom Stadtrat festgesetzt wurde. Unabhängig davon hat der Stadtrat im Herbst Tempo 30 für die Strasse angeordnet und ist damit einer Forderung des Winterthurer Parlaments nachgekommen. Diese Anordnung ist gegenwärtig aufgrund von Rekursen der Autolobby beim Verwaltungsgericht hängig.

Einwendungen teilweise berücksichtigt

Im nun festgesetzten Projekte, gegen welches noch Rekurse eingereicht werden können, wurden die Einwendungen aus dem Frühjahr 2023 teilweise berücksichtigt. So sollen nicht alle Bäume gefällt werden, sondern mehrere ältere Kastanienbäume sollen stehen bleiben. Gesamthaft sind gegenüber den heutigen Zustand rund 20 Bäume mehr vorgesehen. Auch die Kritik an den Velo­streifen wurde aufgenommen. Diese wurden soweit möglich verbreitert und sind nun durchgängig vorgesehen. Am östlichen Ende wird zudem der Holderplatz teilweise entsiegelt. Und die Baumallee wird bis zur Technikumsstrasse verlängert. Nicht mehr möglich ist in Zukunft für Autos das Linksabbiegen in die Altstadt von der Fahrbahn Richtung Osten/stadtauswärts. Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen rund 24 Millionen Franken. Die Finanzierung erfolgt grossenteils durch den Strassenfonds des Kantons. Dazu kommen gebundene Kosten für die Erneuerung des Werkleitungsnetzes. Mit einem zweiten Projekt hat der Stadtrat die Umgestaltung der Unteren Vogelsangstrasse bewilligt, welche vom Bahnhof  die Verbindung nach Süden vor allem für Velofahrende ermöglicht. Zudem wurde auch in de Umgestaltung der Klosterstrasse in Töss festgesetzt, womit die Endstation der Buslinie 1 nun endlich über eine Niederflurhaltstelle und ein Wartehäuschen verfügen wird.