Der Count-Down läuft…an die Urnen!

Marionna Schlatter

 

Bereits kurz vor dem 20. Oktober durfte ich an dieser Stelle einen Beitrag schreiben – und habe unter dem Titel «Verantwortung übernehmen!» über die Konzerverantwortungsinitiative, die Klimapolitik und die Transparenz geschrieben. Hier möchte ich noch einige andere Themen aufgreifen, an denen sichtbar wird, weshalb die Ständeratswahl vom Sonntag eine Richtungswahl ist.

 

Landwirtschaftspolitik: Die Pestizidinitiativen werden das Land bewegen. Und für mich ist klar: Wir sind weit davon entfernt, die gefährlichen synthetischen Pestizide im Griff zu haben. Nicht nur wurden in den letzten Studien Stoffe nachgewiesen, die seit Jahrzehnten verboten sind und die angeblich gar nicht mehr vorhanden sein dürften. Vielmehr haben wir auch keine Kontrolle mehr über ihre Verbreitung. So wurden insektenschädliche Pestizide sowohl auf Bio-Höfen als auch in Naturschutzgebieten nachgewiesen. Es ist klar – wir müssen weg von diesen problematischen Stoffen – so schnell wie möglich. Auch wenn damit kurzfristig Ertragseinbussen verbunden sind. Ruedi Noser ist gegen die Pestizidinitiativen.

 

Die «Agrarpolitik 2022–2026» wird einer der grossen Brocken sein in der nächsten Legislatur. Jetzt gilt es, die Landwirtschaft ökologisch auszurichten. Sie soll gesunde, pestizidfreie und nachhaltige Lebensmittel produzieren. Zu den grossen Herausforderungen gehört auch die Verlängerung des Gentech-Moratoriums. Ruedi Noser ist gegen eine Verlängerung.

Die Raumplanungsgesetzrevision II wird wohl wieder aus der Schublade geholt. Vielleicht sind mit den neuen Mehrheiten andere Lösungen möglich, die im Sinne der Kulturland- und Zersiedelungsinitiative die Bauzonen begrenzen. Ruedi Noser war in der Vergangenheit nie für eine Begrenzung der Bauzonen. Dafür für den Ausbau der Autobahnen auf sechs Spuren.

 

Ein Dauerthema mit tragischer Aktualität bleiben die Freihandelsabkommen. Besonders das Mercosur-Abkommen gilt es zu verhindern – bzw. an Nachhaltigkeitskriterien zu knüpfen. Die Zeit der Profite auf Kosten anderer Länder, der Natur und der Menschen muss vorbei sein. Es ist Zeit, Verantwortung zu übernehmen. Überall dort, wo wir können. Ruedi Noser ist für Freihandelsabkommen, wo immer möglich. Hauptsache Marktzugang.

 

Und last but not least sprechen wir wieder und wieder über Waffenexporte und Kampfflugzeuge. Für mich ist klar: Die grösste reale Bedrohung bleibt die Umweltkrise. Jetzt gilt es, entschieden die Prioritäten zu setzen. Profitinteressen der Menschlichkeit unterordnen: geht gar nicht. Ruedi Noser war für die Waffenexporte in Bürgerkriegsländer.

 

Die Sensation ist möglich: Wenn wir alle an die Urne gehen und wir alle unser Umfeld motivieren, ist es möglich: Die ungeteilte Standesstimme für Klimaschutz (Förderung Erneuerbare!), Gleichstellung (Vaterschaftsurlaub!), Transparenz und Verantwortung. Helft mit!

 

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