Demokratie im Zentrum
An der konstituierenden Sitzung des Zürcher Gemeinderats vom Mittwoch erzielte der neue Präsident Matthias Probst (Grüne) das schlechteste Wahlresultat seit Jahrzehnten.
Die Medieneinladung tönte nach einem Anlass fürs Gemüt: Eine Velofahrt vom Morgental in Wollishofen zur Messehalle 9 in Oerlikon, und zwar mit der «frisch gewählten Fraktion» der Grünen, die das Amtsjahr «mit viel Schwung» angehen wollen. Die P.S.-Berichterstatterin war dann zwar die einzige Medienvertreterin vor Ort, Spass machte das «Tüürli» an die konstituierende Sitzung des Zürcher Gemeinderats trotzdem. Der Kaffee-Halt am Bucheggplatz erwies sich zudem als sehr gute Idee, denn unter der als «Spinne» bekannten Fussgängerüberführung konnte sich die Gruppe unterstellen und das Ende des starken Gewitterregens und Hagels abwarten. Wobei: Wenn das nur kein schlechtes Omen war … sollte es dem Grünen Matthias Probst gar die Wahl zum Gemeinderatspräsidenten verhageln?
Das schlechte Resultat von Matthias Probst lässt sich einerseits damit erklären, dass seine Sprüche wie etwa der, nur tote Parkplätze seien gute Parkplätze, nicht überall gut ankommen (vgl. dazu das Interview mit Matthias Probst und Esther Guyer auf den Seiten 12 und 13). Andererseits empfinden vor allem bürgerliche Ratsmitglieder seinen Kleidungsstil als zu leger beziehungsweise der Würde des Amts nicht angemessen. Unvergessen ist etwa das Schaudern der damaligen Ratspräsidentin Marina Garzotto (SVP) beim Anblick Probsts, der an einem heissen Sommertag Anno 2010 in einem ärmellosen «Liibli» im Ratssaal Platz nahm. Sie stauchte ihn vom Bock herab zusammen und fügte an, sie werde künftig am Mittwoch stets ein sauberes T-Shirt dabeihaben, um allfällige weitere textile Entgleisungen aufzufangen …
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