Commissario Angelotti und Charlotte ruhen sich auf einem Boot aus, als sie eine Leiche entdecken, die sie erst noch kennen: Der Anwalt Sala ist einerseits der Ehemann der Freundin von Charlotte und anderseits ein berüchtigter Winkeladvokat und grosser Frauenheld, auf dessen Leiche auch prompt die Haare von zwei Frauen gefunden wurden. Der Commissario wurde von den Besitzer:innen des Palazzo Bianchi, ein vornehmes Hotel am Gardasee, gebeten, sich umzuschauen. Seit einer abgewiesenen Offerte einer grossen Immobilienfirma zum Kauf des Hotels passieren dort laufend Unglücke, wie etwa Ratten in einem Zimmer. Charlotte, die für die Besitzerin die Kleider näht, beteiligt sich. Bald stellt sich heraus, dass der Anwalt seine Hände in den Zwischenfällen hat. Aber ist dies ein Grund für einen Mord?
Der eher gemütliche Krimi ist gut konstruiert, mit einer sich steigenden Spannung und vielen, eher altmodischen Liebespaaren. Zwei Kleinigkeiten stören etwas. Erstens ist die Anbiederung an die Italianità sprachlich etwas gar aufdringlich und zweitens werden Espresso und Limoncella nicht nur auf jeder dritten Seite getrunken, sondern auch noch detailliert beschrieben. Das Ganze ist vergnüglich.
Elizabeth Horn, Mord und Espresso, Servus Verlag, 2024, 298 Seiten, ca. 25 Franken.