Hitzenacht

Der Autor, Nikolaj Schultz, lebt in Paris und leidet im Sommer – selbst in der Nacht – unter der Hitze. Er kann nicht schlafen, wälzt sich im Bett. Gleichzeitig wälzen sich Gedanken in seinem Hirn. War es im Sommer immer so heiss? Falls nicht, was sind die Gründe für diese Hitze? Der Autor weiss um den Klimawandel, denkt darüber nach. Er braucht zu viel warmes Wasser, der Kaffeeverbrauch zerstört die Böden. Er isst zwar kein Fleisch mehr, aber die Avocados und das Quinoa sorgen in den Anbaugebieten für Wasserknappheit. Sein Schluss daraus, der Klickmoment: «Das Problem bin ich.» Er lebt auf zu grossem Fuss, im Überfluss.

Am Morgen geht’s mit Freunden mit deren Segelboot auf die kleine Insel Porquerolles. die zur Gruppe der Îles d’Hyères gehört. Vorher muss ein Covid-Test gemacht werden. Das erinnert ihn daran, dass die Menschheit sich bis jetzt zu wenig um ihre Umgebung und die sich darin befindenden Mitbewohnenden des Erdballs kümmerte. Man lebt materiell weiterhin in der Gegenwart, aber von der Zukunft. Was augenscheinlich nicht als nützlich gilt, wird ausgeblendet, ohne allfällige Folgen zu bedenken. Auf der Insel ist es zwar kühler, aber es kommen zu viele Touristen, die Insel kann diese alleine nicht ernähren. Der Autor sieht, was sie alles hinterlassen, was das Meer zusätzlich vom Festland heranschwemmt.

In Essay stellt Nikolaj Schultz mit seinen Erlebnissen wichtige Fragen bezüglich der Verantwortung des Einzelnen angesichts der Klimakrise. Die Antworten sind nicht immer tröstend, aber auch nicht hoffnungslos. Aber ohne die Klimaziele von Paris zu erreichen, bleibt der Weg zu neuen Ufern prekär. Im Vorwort geht Luisa Neubauer der Frage nach, was es braucht, bis es bei Menschen «Klick» macht und sie realisieren, dass die Klimaänderung negative Folgen für jede und jeden und damit für alle hat. Sie ist überzeugt: es braucht einen «Klick», damit jemand seinen Lebensstil ändert und umweltaktiv wird. Ein gut verständlich geschriebenes Buch zum Thema Klimaschutz und Eigenverantwortung.