Beim Recherchieren zu einem anderen Buch stiess ich auf ein zuvor übersehenes Mühle-Erstlesebuch. Es klang so amüsant, dass ich es nachbestellte. Kommentar der Pressevermittlerin: «Jörg Mühles Humor ist unschlagbar.» Stimmt! Plötzlich sind Vaters Haare weg, seine Haare, mit denen er ein ganzes Leben verbracht hatte, die mit ihm lesen, schreiben und rechnen gelernt hatten – auf und davon! «Haare hauen nicht einfach ab. Das weiss doch jeder!» Eine Verfolgungsjagd beginnt, «die Haare flüchtend vorneweg, der Vater fluchend hinterher.» Dabei gerät er in turbulente Abenteuer. Sie sind schneller und klüger, legen Spuren, verstecken sich im Restaurant (auch in der Suppe, klar!), im Blumenladen, im Zoo, um schliesslich in einem Gulli zu verschwinden. Mit dem Wasser reisen sie in die Ferne. Nun schicken sie dem Vater Postkarten und Selfies, aus Haargentinien, aus der Sahaara, sogar aus der Anthaarktis. «Bis eines Tages Unglaubliches geschah.» Text und Illustrationen sprühen vor Witz – das reinste Lesevergnügen. Jörg Mühle halt. Das schlägt sich in verschiedenen Auszeichnungen nieder.
Jörg Mühle: Als Papas Haare Ferien machten. Moritz Verlag 2022, 32 Seiten, ca. 16 Franken Ab 4 Jahren.