Die zweigeteilte Ausstellung «Satanische Verse & verbotene Bücher» im Museum Strauhof ist im unteren Stock mit dem Fokus auf die Zensur stark, während im Obergeschoss die Fragestellung wie auch die dazu präsentierte Haltung regelrecht zerfleddern.
Die unabhängige linke Zürcher Zeitung
von Thierry Frochaux
Springinsfeld
Ein Autor und seine Figur streiten sich über Kern, Sinn und Ziel einer Geschichte.
Ein scheinbar leichtes Spiel
Simon Senn führt in zwei Recherchearbeiten zu den Themen Virtual Reality und Künstliche Intelligenz vor, wie kinderleicht die private Anwendung davon ist.
Uniformiert
Erbarmungslos stellt Todd Field in «Tár» bloss, wie der Marsch durch die Institutionen den Kampfgeist abnützt. Lydia Tár (Cate Blanchett) hats geschafft. Die Aufzählung ihrer Meriten als erster weiblicher Dirigentin und Komponistin nehmen schier kein Ende, bevor die sogenannten Expertenfragen letztlich doch wieder die Abkürzung nehmen: «Sie als Frau …» Noch scheint die unterkühlte Karrierefrau…
Unverstanden oder aktiv ignoriert
Das Fluide im Werk von Pippa Garner (*1942) umfasst auch ihr Leben und erschwert es, ihre zwischen Industrialdesign, Kunst und politischer Agitation changierenden Arbeiten einer gewöhnlichen Zuschreibung zu unterwerfen. Die Kunsthalle Zürich lädt zu einer Reise ins Archiv.
Übers-Eck-Kreislauf
Für die Sehnsucht nach Sorglosigkeit existiert bestimmt ein Begriff, aber die Spurensuche über die Herstellerbarkeit für deren Verwirklichung durch Bruecker, Meister, Trauffer ist noch tausendmal schöner.
Konfrontativ
Das lustvolle Selbstverständnis der Rollenauflösung wird in «Roaring» energisch, aktivistisch, frivol wiederbelebt.
«Mach kän Jositsch»
So richtig herzhaft Lustiges ist im vergangenen Jahr eher nicht passiert, was den Jahresrückblick der zehn HumorarbeiterInnen für den «Bundesordner 2022» eher in Richtung ernsthafter Infragestellung von realen Sonderbarkeiten treibt. Indes kann auch Nachdenkliches unterhalten.
Kolossales Unvermögen
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut. So oder so ähnlich stets in einer Lebensanleitung, deren Inhalt theoretisch ein Grossteil der abrahamitisch geprägten Weltgesellschaft für richtig einstuft. Und was tut sie praktisch?
Feine Ironie
Simon Enzler ist ein Meister darin, sein Publikum in Sicherheit zu wiegen, während er ihm zeitgleich die eigene Denkfaulheit respektive Bereitschaft zum inkonsequenten Handeln mit einem Lächeln um die Ohren haut.