Lubosch Held inszeniert «Eine Stunde der Liebe» des tschechischen Autors Josef Topol von 1968 und führt damit zeitgleich die grausame Seite von Liebe und die Hoffnungslosigkeit in einem totalitären Staat vor Augen.
Die linke Zürcher Zeitung
von Thierry Frochaux
Wunde Punkte
Es existierte noch nie ein Organisationskomitee weder für die Zurich Pride Parade noch des Vorläufers Christopher Street Day, das nicht sowieso alles falsch gemacht hätte. In den Details sind es so viele verschiedene, teils einander konträr gegenüberstehende Anliegen, die am Tag der Parade, die den öffentlichen Raum in einen riesigen Safe Space verwandelt und zeitgleich eine Sichtbarkeit herstellt, berücksichtigt, benannt und verhandelt werden wollen
Mehr Ambition wagen
Eine Unterscheidung zwischen Master- (MA) und Bachelorfilmen (BA) lässt sich in diesem Diplomjahrgang der Zürcher Hochschule der Künste (ZHdK) nicht allein aufgrund der Filme herstellen. Die altbekannten Schwächen – Dramaturgie und Drehbuch – sind dafür noch da.
Neujahrsnacht
Als einfache BürgerIn in Russland den Verstand nicht zu verlieren, ist eine Meisterleistung in Überlebenskunst.
Very drunk, very very drunk, very very very drunk»
Eine Dauerleihgabe des Sammlerpaares Agnes und Frits Becht ermöglicht es dem Kunst Museum Winterthur, die frühesten Schritte der Videokunst in Deutschland zu präsentieren, deren zentraler Akteuer offenbar Gerry Schum (1938 – 1973) war.
Paranoia
Nach «Nuevo Ordem» erweitert Michel Franco mit «Sundown» das Faszinosum Oberschicht um eine Facette.
Laborversuch
Der Arbeitsmethode Provokation durch Banalisierung bleibt Timo Krstin in «Swamps – Die Neue Internationale III» treu. Unscharf bleibt die Trennlinie zwischen Kritik an und Herstellung von Fake-News.
Reflektionsräume
Entlang von sechs Stationen führt Corsin Gaudenz sein Publikum in «Theater der Klient:innen» zu einer Hinterfragung von Arbeit.
Universell
Die Hochzeit der Pantomime ist vorüber, wohingegen die Ausdruckskraft der Geste sträflich unterschätzt wird.
«2 Millionen Homosexuelle geheilt»
Die Filmauswahl der 25. Ausgabe des queeren Filmfestivals «PinkApple» zwang sein Publikum zur selbstkritischen Reflektion, ermahnte es zu Geschichtsbewusstsein und verführte es zum schwelgerischen Träumen.